Meldungen

2018

Bundesweiter Vorlesetag

Kinder lasen ihren Lesementoren und Lesementorinnen vor

Am 16. November 2018 fand zum 15. Mal der bundesweite Vorlesetag statt. In diesem Jahr nahmen erstmals zwei Kölner LESEMENTOR-Schulen an der Aktion teil, die Gemeinschaftsgrundschule Konrad-Adenauer-Straße in Porz Finkenberg und die Adolph-Kolping-Schule in Kalk. Beide Schulen hatten sich etwas ganz Besonderes überlegt: Nicht die Erwachsenen sollten vorlesen, sondern die Schüler lasen ihren Lesementoren und Lesementorinnen, ihren Eltern und weiteren Gästen vor.

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In der Grundschule Porz-Finkenberg hatten die Kinder, die einmal in der Wochevon ihren Lesementorinnen und Lesementoren unterstützt werden, gemeinsam mit ihren Lehrern das Buch „Steinsuppe“ von Anais Vaugelade vorbereitet. Abwechselnd, je nach Möglichkeit und Fähigkeit, lasen sie die Geschichte vom Wolf vor, der sich bei Frau Henne einlädt, um Steinsuppe zu kochen. Genauso gemütlich wie bei Frau Henne im Buch ging es im Förderraum der Schule zu, in der die Lesementorinnen und Lesementoren noch zusätzlich mit selbstgebackenem Kuchen, Plätzchen und Quarkspeisen verwöhnt wurden. Ein weiterer Höhepunkt war die Lesung aus Michael Endes „Unendliche Geschichte“ auf Kurdisch. Eine Schülerin las auf Kurdisch vor, eine Lehrerin las die deutsche Version. Außerdem wurde an diesem Vormittag auch die Schulbücherei eingeweiht und auf den Namen „Broscheids Lesestübchen“ getauft. Herr Broscheid, der in der Universitätsbibliothek tätig ist, hat diese kleine Schulbücherei, „das Lesestübchen“, ehrenamtlich aufgebaut und organisiert in seiner Freizeit die Ausleihe und pflegt den Buchbestand ein. Ein rundum gelungener erster Vorlesetag in Porz-Finkenberg, wo die Leseförderung mit viel Liebe und Engagement gelebt wird.

tl_files/Lesementor-Koeln/2018/Adolph Kolping Schule Vorlesetag.jpgIn der Adolph-Kolping-Schule stand der Vormittag ebenfalls ganz im Zeichen von Lesen und Vorlesen und der gemeinsamen Freude daran. Auf dem Programm stand zentral eine Vorleseaktion von Schülerinnen und Schülern, die ihren Lesementoren und Lesementorinnen eine herbstliche Geschichte vorlasen. Sie hatten nicht nur das Vorlesen geübt, sondern auch an Kostümen und einer entsprechenden Bühnengestaltung gearbeitet, so dass es zum Schluss eine schöne szenische Lesung wurde. Dass die Jungen und Mädchen mit so viel Selbstbewusstsein auf der Bühne saßen und einem erwachsenen Publikum vorlasen, wäre ohne die Unterstützung der Lesementorinnen und Lesementoren nicht denkbar gewesen, die seit 2017 mindestens einmal in der Woche kommen, um sie zu unterstützen. Ein schöneres Dankeschön hätten die Schüler und Schülerinnen ihren Lesementoren nicht machen können. An dem Vormittag stand zudem noch eine muttersprachliche Vorleseaktion auf Arabisch, Kurdisch und Englisch auf dem Programm, sowie ein Vorlesewettbewerb, bei dem Lehrer und Schüler gleichberechtigt in der Jury saßen. Die Gewinner wurden mit einem Büchergutschein belohnt.

Hamburger Erklärung - Jedes Kind muss lesen lernen

Der Aufschrei, mit dem Schriftstellerin Kirsten Boie nach Veröffentlichung der IGLU-Studie zur Lesekompetenz von Grundschülern gerechnet hatte, blieb aus. Nun erhebt sie selbst ihre Stimme in den Medien und richtet zusätzlich eine Petition an die Bildungspolitik. Dafür hat sie bereits sehr namhafte Unterstützer/-innen gefunden. Wir begrüßen das Engagement von Kirsten Boie für unser gemeinsames Ziel. Daher bitten wir Sie, ihre Petition ebenfalls zu unterzeichnen und so gemeinsam ein starkes Zeichen für mehr Leseförderung zu setzen.
Hier können Sie sich eintragen >>

Echte Kerle lesen doch!

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Echte Kerle lesen doch! - Attraktive neue Bücher (nicht nur) für Jungen zwischen 8 und 16 Jahren“

Die Erkenntnis, dass Jungen schlechter und unwilliger lesen als Mädchen, ist nicht mehr neu. Diese Erfahrung machen auch die Lesementorinnen und Lesementoren. Warum das so ist und mit welchen Strategien und Mitteln man gegensteuern kann, vermittelte Frau Professor Dr. Christine Garbe (Lehrstuhl für Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik der Universität zu Köln) am 16. Mai 2018 im Forum der Volkshochschule Köln. In ihrem Vortrag vermittelte Frau Professor Garbe zunächst einige spannende und im Grunde sehr einleuchtende Erkenntnisse aus der Leseforschung, nämlich dass Jungen u.a. nicht zu Büchern greifen, weil die Themen und die Art der Geschichten, die in den meisten Kinder- und Jugendbüchern – vor allem dem sogenannten „guten, pädagogisch wertvollen Kinderbuch“ behandelt werden,  sie schlichtweg nicht interessieren. Diese Erkenntnis hat sich auch auf dem Buchmarkt durchgesetzt, so dass mittlerweile jährlich eine Fülle von Büchern für die männliche Leserschaft erscheint.

Um Eltern, Großeltern, Lehrern und allen an der Literaturvermittlung interessierten Menschen eine Orientierung durch die vielen Neuerscheinungen zu geben, wurde 2012 die Website boys&books u.a. von Professor Garbe ins Leben gerufen, auf der man u.a. Buchempfehlungen und Buchbesprechungen findet, sowie Lesetipps und Erkenntnisse aus der Forschung.

Zwölf Studierende, die an der Website mitarbeiten, stellten an dem Abend in der VHS zwölf Bücher vor aus den Alterskategorien 8+ ,  10+ und 12+.Die Vorträge waren so spannend, kurzweilig und interessant, dass man am liebsten sofort in die Buchhandlung gestürmt wäre, um sich für die nächste Mentorstunde mit geeignetem Lesestoff einzudecken. Wer mehr Buchtipps und Besprechungen finden oder mehr über die Website und die zugrundeliegenden Forschungsergebnisse erfahren will, der kann sich über diesen Link www.boysandbooks.de in die Welt der spannenden Jungenliteratur begeben und wird sicher fündig.

Außerdem kann man den Vortrag von Frau Professor Garbe als pdf hier herunterladen.

 

240 Bücher für Lesementor Köln

Foto: U. Schröter

Eine Bücherspende für unsere Lesementor-Kinder

Im vergangenen Jahr hat der Schirmherr des Bundesverbandes „Mentor – Die Leselernhelfer“, Richard David Precht, in dem Prominenten Special von „Wer wird Millionär“ seinen Gewinn von 64.000 Euro dem Bundesverband gespendet. Verbunden damit war die Auflage seitens der RTL Stiftung, dass diese großzügige Spende unmittelbar den „MENTOR-Kindern“ an allen Standorten in Deutschland zu Gute kommt und zwar in Form von Büchern.

Jeder Mitgliedsverein erhält gemäß der Anzahl seiner Lesekinder einen Anteil an der Spende. Und so konnte LESEMENTOR Köln 240 Bücher für unsere Mentor-Kinder einkaufen.

LESEMENTOR Köln bedankt sich  uns ganz herzlich bei Richard David Precht und der RTL Stiftung für diese großzügige Spende.

Damit alle, also Mädchen und Jungen, geeigneten Lesestoff bekommen, haben wir uns für die Bücher „Hedvig“ von Frida Nilsson (Gerstenberg Verlag) und für „Das ist kein Biobuch und Physik ist auch nicht drin“ von Clive Clifford (Knesebeck) entschieden. Verteilt werden die 240 Bücher an die Schul- und Klassenbibliotheken unserer 70 Grundschulen in Köln. Wir wünschen den Lesementor*innen und ihren Mentorkindern viele schöne Lesestunden mit dem neuen Lesefutter.

Köln - Nachhaltige Vorlesestadt 2017

Am Freitag, dem 23.02.2018 hat Frau Yvonne Gebauer, NRW-Ministerin  für Schule und Bildung, die Stadt Köln als „Nachhaltige Vorlesestadt 2017“  ausgezeichnet. Sie würdigte in ihrer Laudatio besonders das Engagement der vielen ehrenamtlichen VorleserInnen. Anwesend war u.a. auch  Kölns Oberbürgermeisterin Frau Henriette Reker. „Das ist ein Preis, der zu uns passt“, sagte sie und freute sich über die vielfältigen Angebote rund ums Lesen und Vorlesen in Köln. Der Preis wurde gestiftet von der „Stiftung Lesen“,  der Wochenzeitung die „Zeit“ und der „Deutsche-Bahn-Stiftung“.

Neben anderen Engagements wurde auch unsere Initiative „Lesementor Köln“ gewürdigt.

Siehe auch Berichte im Kölner Stadt-Anzeiger vom 21.12.2017 und vom 24./25.02.2018

https://www.ksta.de/kultur/literatur-koeln-wird-als--vorlesestadt-2017--ausgezeichnet-29329974